Die Recherche- und Informationsstelle RIAS Saarland hat ihren Jahresbericht veröffentlicht. Die häufigste dokumentierte Form von Antisemitismus im Saarland ist weiterhin die Erinnerungsabwehr. In 13 Fällen kam es zu Sachbeschädigungen, u.a. an jüdischem Eigentum und an Gedenkstätten für jüdische Opfer der NS-Verbrechen. Besonders alarmierend sind Vorfälle, in welchen Jüdinnen und Juden im Saarland unmittelbar eingeschüchtert und angefeindet wurden. Fälle dieser Art wurden RIAS Saarland sowohl im Jahr 2022 als auch im Jahr 2021 bekannt.
Die Meldestelle RIAS Saarland (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus) existiert seit 2021. Sie dokumentiert antisemitische Vorfälle im Saarland anhand bundesweit festgelegter Kriterien „Antisemitismus ist im Saarland ein alltägliches Problem, das jüdischen und nicht-jüdischen Menschen begegnet“, führt Petra Melchert aus. „Das deutet sich auch in den von uns dokumentierten Fällen an, wobei diese sicher nur einen Bruchteil der tatsächlichen Ereignisse abdecken. Deshalb ist es wichtig, dass Vorfälle öfter gemeldet werden und wir so ein realistischeres Bild bekommen.“
Antisemitische Vorfälle können über die Plattform report-antisemitism.de oder direkt per E-Mail an rias.saarland@adolf-bender.de oder telefonisch unter (06851) 80 82 79-1 gemeldet werden.
Der vollständige Monitoringbericht ist auf der Website des Adolf-Bender-Zentrums einsehbar: